Hunger ist der beste Koch

Hunger ist der beste Koch
Hunger ist der beste Koch
 
Diese sprichwörtliche Redensart verwendet man, wenn großer Hunger einen Menschen, der sonst sehr wählerisch im Essen ist, dazu bringt, auch weniger gutes Essen mit Appetit zu verzehren. Sie findet sich in dieser Form erstmals bei dem mittelhochdeutschen Spruchdichter Freidank (1. Hälfte des 13. Jh.s), wo es heißt: Der hunger ist der beste koch/der ie wart oder wirdet noch (neuhochdeutsch »Der Hunger ist der beste Koch, den es je gab oder noch geben wird«). Auch in der Antike findet sich dieser Gedanke schon. So verwendet der altgriechische Philosoph Sokrates (um 470-399 v. Chr.) bei Xenophon die Formulierung »sodass das Verlangen nach Nahrung ihm zur Würze wird«. Bei dem römischen Staatsmann, Redner und Philosophen Cicero (106-43 v. Chr.) heißt es in seinem philosophischen Dialog »Über das höchste Gut und das höchste Übel« (lateinisch »De finibus bonorum et malorum«): Cibi condumentum est fames »Der Speise Würze ist der Hunger« (II, 28, 90).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Der Hunger ist der beste Koch. — См. Голод лучший повар …   Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)

  • Koch — [kɔx], der; [e]s, Köche [ kœçə]: männliche Person, die im Zubereiten von Speisen ausgebildet ist, die berufsmäßig kocht: Koch sein, werden; als Koch in einer Kantine arbeiten; ihr Mann ist ein begeisterter Koch (kocht gern). Zus.: Aushilfskoch,… …   Universal-Lexikon

  • Hunger, der — Der Hunger, des s, plur. inus. das dunkele Gefühl des Mangels ernährender Säfte, die unangenehme Empfindung der Leere des Magens bey thierischen Körpern. 1. Eigentlich. Hunger haben, empfinden. Ohne Hunger essen. Der Wein macht Hunger, erweckt… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Koch, der — Der Kóch, des es, plur. die Kche, Fämin. die Köchinn. 1) Eine Person, welche die Kunst, Speisen zuzurichten verstehet und ausübet. Ein Garkoch, welcher die Speisen auf den Kauf zurichtet. Ein Hofkoch, Mundkoch, Sudelkoch u.s.f. Ein Bratkoch,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hunger — 1. Aus Hunger stehlen ist keine Sünde. – Eiselein, 334. Böhm.: Dluh kormoutí, a hlad krade. (Čelakovsky, 188.) Lat.: Viro esurienti necesse est furari. ( Eiselein, 334.) 2. Beim Hunger dient allzeit der beste Koch. – Winckler, XV, 88. 3. Das ist… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Hunger — Zur Kennzeichnung eines starken Hungergefühls gibt es in Umgangssprache und Mundarten eine Fülle von redensartlichen Vergleichen, von denen hier nur eine Auswahl geboten werden kann: ›Hunger haben wie ein Löwe‹, ›Bär‹, ›Wolf‹ (vgl. französisch… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Hunger — Hụn·ger der; s; nur Sg; 1 das Bedürfnis, etwas zu essen ↔ Durst <großen, viel, keinen Hunger haben; Hunger wie ein Bär, Löwe, Wolf (= großen Hunger) haben; Hunger bekommen, verspüren; seinen Hunger stillen; jemanden plagt der Hunger>:… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Hunger — Appetit; Kohldampf (umgangssprachlich); Heißhunger; Jieper (umgangssprachlich); Schmacht (umgangssprachlich) * * * Hun|ger [ hʊŋɐ], der; s: Bedürfnis nach Nahrung; Verlangen, etwas zu esse …   Universal-Lexikon

  • Koch — 1. An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh. (Nordfries.) – Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36; für Amrum; Haupt, VIII, 356, 91; hochdeutsch bei Masson, 16. Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Reden ist Silber, Schweigen ist Gold — „Übung macht den Meister.“ an der Friedrich List Schule in Mannheim Ein Sprichwort ist ein „allgemein bekannter, festgeprägter Satz, der eine Lebensregel oder Weisheit in prägnanter, kurzer Form ausdrückt“ (der Sprach und Literaturwissenschaftler …   Deutsch Wikipedia

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